2022 Gerlospass

Mittwochabend Mitte Mai: Wir sitzen zusammen mit einer Freundin bei schönem Wetter im Biergarten in Gerners Wirtshaus und beobachten auch die vielen Motorräder, die das gute Wetter für eine Spritztour nutzen. Das macht Lust und so entscheiden wir spontan: Am Wochenende – beginnend am Freitagnachmittag – fahren wir eine Tour.

Gesagt, getan: Donnerstagabend wird gepackt, eine Route vorgeplant und am Freitag am späten Nachmittag geht es los: Ich (Henrik) habe einen Workshop im Office, zu dem ich schon voll ausgerüstet für die Motorradtour hinfahre. Also holt mich Christiane dort tourfertig ab.
Unsere erste „Etappe“ – wir machen das wir bei Reisen mit dem Sprinter und starten noch nach der Arbeit – geht nur bis Bad Tölz. Hier haben wir ein Zimmer mit Frühstück im Hotel Ristorante Milano gebucht und bekommen dort auch ein gutes Abendessen.

Am nächsten Morgen starten wir dann die eigentliche Tour, die erfreulicherweise so verläuft, dass wir nicht in den großen Bikerpulks unterwegs sind. Entweder der „Vorsprung“ Bad Tölz oder der bedeckte Himmel sind hier die Ursache.
Es geht von Bad Tölz am Sylvensteinspeicher vorbei, dann zum Achensee und danach runter ins Inntal und hinein ins Zillertal. Schön, dass unser Motorad-Navi hier auch immer versucht, uns die kurvenreiche Strecke anzubieten und so – wie auch im weiteren Verlauf der Tour – fahren wir immer wieder kleine und verkehrsarme Straßen, auf denen es oft mehr zu sehen gibt, als auf den befahrenen Landstraßen.

Unsere „Attraktion“ heute ist der Gerlospass: mit 1.628 m der höchste Punkt unserer gesamten Tour.
Von dort – nach einer Einkehr mit dauerhafter „Alpenschlager-Beschallung“ (eine Erfahrung, kein Genuss) – geht es an den Krimser Wasserfällen vorbei und dann durch das Salzachtal bis zum Zeller See.
Dort können wir die Regenklamotten endlich wieder ausziehen, die wir bei Krimml angezogen haben: Das Bushäuschen kam gerade rechtzeitig, sodass wir nur ein paar Tropfen abbekommen haben, bis wir den Regenschutz anziehen konnten und das Dach über dem Kopf hat uns auch den heftigsten Regen abwartend vorbeiziehen lassen.

Kurz vor Bad Reichenhall noch in Österreich wird getankt und nach einer Unterkunft für die Nacht gesucht: Wir finden den Landgasthof Schwarzenberg kurz hinter Inzell, in dem wir einen schönen Motorradtag mit Blick auf die Pitztaler Berge im Biergarten ausklingen lassen.

Der Sonntag ist der sonnenreichste Tag dieses Motorradwochenendes: Es geht – mit ein paar Umwegen wegen Straßenbau und Sackgasse (fehlende Info im Navi, dass wir von Ruhpolding nicht über kleinste Straßen fahren können) nach Reit im Winkl.
Von dort fahren wir weiter über Kössen an der Tiroler Achen und östlich am Chiemsee entlang: Heute begegnen wir deutlich mehr Bikern als am Samstag.
In Truchtlaching machen wir in einem Biergarten unter einer riesigen Kastanie Pause und schlängeln uns dann über Obing, Amerang, Wasserburg und Ebersberg zurück nach Hause.

Fazit.

Das haben wir vermisst! Nach Henriks Knieunfall im Motorradurlaub in Schottland 2019 und zwei Coronajahren, in denen wir niemandem aufgrund eines möglichen Freizeitunfalls ein Krankenhausbett wegnehmen wollten, haben wir dieses Jahr endlich wieder begonnen, unsere Freiheit auf den Bikes zu genießen. In unserem Osterurlaub in Braunsbach haben wir uns eingegrooved, aber dieses „Bergwochenende“ ist das, was wir wirklich vermisst haben. Toll, dass es sich genauso angefühlt hat, als ob wir das nie unterbrochen hätten.

Impressionen Freitag.

Impressionen Samstag.

Impressionen Sonntag.

Strecke (533 km).

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